2009

Von Grund auf neu

Luxemburg startet eine nationale Initiative zur Förderung der Biomedizin und Gesundheitstechnologie. In diesem Rahmen wird das Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) von Grund auf aufgebaut. Prof. Rudi Balling, der neu zum Direktor ernannt wurde, erhält die Erlaubnis, ein interdisziplinäres Zentrum für biomedizinische Forschung innerhalb der Universität Luxemburg zu schaffen. Er entwirft den ersten Masterplan auf einem weißen Blatt Papier.
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Neuer Fokus: Parkinson-Krankheit

Kurz nach der Gründung des LCSB wird der Forschungsschwerpunkt des Zentrums festgelegt: die Parkinson-Krankheit. Dies ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen weltweit, für die es noch keine Heilung gibt. Es gibt also noch viel zu erforschen. Außerdem eignet es sich bestens um verschiedene Wissenschaftsbereiche sowie medizinisches Fachpersonal und Patienten zu verbinden. Ein perfekter Fokus für das brandneue LCSB!
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Weltweite Vernetzung

Internationale Netzwerke und Erfahrungsaustausch mit den Besten hilft dem LCSB, sich zu positionieren und schnell zu wachsen. Und wo kann man besser anfangen als mit dem Institute for Systems Biology (ISB) in Seattle, einem der führenden biomedizinischen Forschungszentren? In einem Wissenstransferprogramm können LCSB-Forscher einige Zeit am ISB verbringen, von Kollegen lernen und das Wissen und Know-how nach Luxemburg zurückbringen. In den nächsten Jahren werden ähnliche Austauschprogramme für talentierte junge Wissenschaftler mit anderen international führenden Institutionen, wie dem European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg, der Helmholtz-Gemeinschaft, den Gladstone Institutes in Kalifornien und dem Systems Biology Institute in Tokio eingerichtet.

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2010

Biomedizin und ihre Zukunft

Eine gute Strategie ist der Schlüssel zum Aufbau eines neuen Forschungszentrums. Prof. Rudi Balling und Prof. Antonio Del Sol veröffentlichen mit Kollegen des ISB einen Artikel, in dem sie ihre Vision für die Zukunft der Biomedizin erläutern. Das Fazit? Die Systembiologie verändert die Medizin: sie wird präventiv, vorhersagend, personalisiert und bindet den Patienten enger ein. Der Artikel bringt das LCSB auf der „Landkarte“ der biomedizinischen Forschung und hebt außerdem hervor, was entwickelt werden muss: Automatisierungs- und Miniaturisierungstechnologien, Bildgebungstechniken, Mikrofluidik und Einzelzellstudien, Zeitreihenanalysen und neue mathematische Ansätze. Bereits zehn Jahre später gibt es all diese Entwicklungen hier am LCSB und sie finden nun ihren Weg in medizinische Anwendungen!
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Erste wissenschaftliche Konferenz

Das LCSB organisiert sein erstes internationales Symposium, das sich der Parkinson-Krankheit widmet. Die zweitägige Veranstaltung zieht über 80 Teilnehmer an: nationale Akteure, europäische Forscher und Kliniker sowie weltbekannte Experten. Der Hauptvortrag wird von Prof. Anthony Schapira von der Fakultät für Neurowissenschaften des University College London gehalten. Dies ist die erste einer Reihe jährlicher wissenschaftlicher Konferenzen, die vom LCSB veranstaltet werden.
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ATTRACTing Mittel für die Metabolomik

Dr. Karsten Hiller tritt dem LCSB bei. Mit Unterstützung eines ATTRACT-Stipendiums des Fonds National de la Recherche (FNR) richtet er eine neue Forschungsgruppe ein. Sein Team konzentriert sich auf metabolomics, die Untersuchung kleiner Moleküle, allgemein als Metaboliten bezeichnet, und deren einzigartigen chemischen Fingerabdrücke, die bestimmte zelluläre Prozesse hinterlassen. Diese Technik wird auf eine Vielzahl von Krankheitsprogrammen des LCSB angewendet.
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2011

Ein neuer Sitz in Belval

Das LCSB bezieht sein neues Zuhause: das „Haus der Biomedizin“ auf dem Campus Belval. Das brandneue Gebäude - das erste vor Ort für die Universität Luxemburg - ist hell, freundlich und funktional. Ein großartiges Umfeld, um unsere sieben Forschungsgruppen und 50 Mitarbeiter zu begrüßen. Und es befindet sich direkt neben den Hochöfen, eine spektakuläre Erinnerung an die industrielle Vergangenheit des Standorts, der nun Forschung und Hochschulbildung gewidmet sein wird.
Biotech 1 _ new residence in Belval

Hier kommen die Computergenies

Das LCSB erhält einen eigenen Bioinformatics Core unter der Leitung von Prof. Reinhard Schneider, der zuvor für Datenintegration und Wissensmanagement am European Molecular Biology Laboratory verantwortlich war. Dieses Team von (Bio-) Informatikern hilft bei der Verwaltung und Analyse der immensen Datenmengen, die in den Labors erzeugt werden. Die Computerwissenschaft wird zu einer der Hauptsäulen des Zentrums.

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Die Welt der Mikroben

Mit der Ankunft von Prof. Paul Wilmes, einem neuen ATTRACT-Fellow des FNR, taucht das LCSB in ein neuartiges Forschungsgebiet ein: das Mikrobiom! Seine Forschungsgruppe Eco-Systems Biology untersucht mikrobielle Gemeinschaften - von Kläranlagen bis zum menschlichen Darm - um ihre Funktionsweise besser zu verstehen und um diese Ergebnisse in den Bereichen Bioenergie und Gesundheit anwenden zu können.
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Kartierung der Parkinson-Krankheit

Die Parkinson’s Disease Map gewinnt in der wissenschaftlichen Gemeinschaft an Bedeutung. Dieses Koorperationssprojekt zwischen dem LCSB und dem Systems Biology Institute in Tokio zielt darauf ab, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse, die weltweit über die Parkinson-Krankheit gewonnen wurden, in einem benutzerfreundlichen und interaktiven Überblick zusammenzufassen. Die Erstellung dieser „Krankheitskarte” hat vor einigen Jahren begonnen. Das Projekt ist nun in vollem Gange und profitiert von den vielfältigen Fähigkeiten des LCSB-Teams. In den kommenden Jahren wird das LCSB weltweit für diese Technologie bekannt sein und Karten für Alzheimer, Lebererkrankungen und vieles mehr entwickeln.
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2012

Das LCSB geht an die Öffentlichkeit

Das Zentrum nimmt regelmäßig an Informationsveranstaltungen teil. Im November zum Beispiel ermöglichten die Wissenschaftler der Eco-Systems Biology Gruppe während der Forschertage einen Einblick in die Welt der Mikroben. Im Dezember machte der Direktor des Zentrums die Bevölkerung von Esch-sur-Alzette während eines öffentlichen Vortrags im Rathaus mit dem LCSB bekannt. Um die nächsten Generationen zu inspirieren, sind im Zentrum das ganze Jahr über mehrere Gymnasialklassen für Laborbesuche zu Besuch. Die Öffentlichkeitsarbeit ist Teil der LCSB-Mission: Das Forschungszentrum möchte kein Elfenbeinturm sein, und seine Wissenschaft sollten einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Darm auf einem Chip

Forscher des LCSB entwickeln ein Modell des menschlichen Darms namens HuMiX. In dieser Vorrichtung, die nicht größer als ein Bierdeckel ist, können menschliche Darmzellen und Bakterien unter für den Darm typischen Bedingungen zusammen kultiviert werden. Mit HuMiX können die Wissenschaftler die komplexen Wechselwirkungen zwischen menschlichen Zellen und Bakterien in Echtzeit beobachten, ihre Auswirkungen auf die Gesundheit vorhersagen und die Wirkung von Probiotika und Medikamenten untersuchen. Diese Technologie wird in den kommenden Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter der Lush Young Researcher-Preis und der FNR-Preis für forschungsgetriebene Innovation.

Königliche Gäste in den Labors

Ihre Majestät die Königin Beatrix der Niederlande und Seine Königliche Hoheit der Großherzog Henri von Luxemburg besuchen das LCSB. Prof. Balling führt die hochrangigen Gäste durch die Labore, erklärt die Zukunft der biomedizinischen Forschung und der personalisierten Medizin und stellt einige Teammitglieder des jungen Forschungszentrums vor. Das LCSB empfängt häufig wichtige Gäste wie nationale Politiker und ausländische Delegationen und fungiert als Aushängeschild für die biomedizinische Forschung in Luxemburg.

Biomedizinische Daten - Beitritt in die große Liga

Der Bioinformatics Core des LCSB erhält eine zentrale Rolle in eTRIKS, einem internationalen Konsortium, das Standardmethoden und -technologien entwickeln soll, um verfügbare biomedizinische Daten zusammenzuführen und für die Analyse vorzubereiten. Dieses Projekt wird von der Innovative Medicines Initiative unterstützt. Zu den Partnern zählen Pharmakonzerne wie Astra-Zeneca und Sanofi-Aventis sowie große europäische Forschungsinstitute. Das LCSB ist für die Kuratierung und Nachhaltigkeit der Daten verantwortlich. Es wird zu einer seiner Kernkompetenzen und führt zur Gründung seines Start-ups ITTM.






2013

Expansion und Innovation

Das LCSB wächst stetig. Mit nunmehr 13 Forschungsgruppen und knapp 150 Mitarbeitern hat das Zentrum seinen Horizont erweitert. Die Grundwerte sind jedoch dieselben: interdisziplinäre Zusammenarbeit, internationale Kooperationen und ein starker Teamgeist! Innovation und Wissenstransfer sprießen ebenfalls am LCSB: Die ersten beiden Start-ups werden von Mitgliedern verschiedener Forschungsgruppen gegründet und 3 Patente wurden bereits angemeldet.

Ein natürliches Antibiotikum im Gehirn

Das Forschungsprojekt mit Schwerpunkt auf Itaconsäure, einer chemischen Verbindung, die als natürliches Antibiotikum im Gehirn von Säugetieren wirkt, wird in der einflussreichen, wissenschaftlichen Zeitschrift PNAS veröffentlicht. An dem Projekt sind mehrere Teams des LCSB beteiligt. Ihre gemeinsame Arbeit zeigte, dass Säugetierzellen Itaconsäure produzieren. Sie identifizierten das beteiligte Enzym sowie das dafür kodierende Gen IRG1 und erforschten seine Rolle bei der immunologischen Abwehrreaktion.

Starthilfe für die Untersuchung des menschlichen Stoffwechsels

FNR ATTRACT Prof. Ines Thiele startet ein neues Forschungsteam am LCSB. Die Gruppe Molecular Systemphysiology wird den menschlichen Stoffwechsel, die unzähligen biochemischen Reaktionen, die in unserem Körper stattfinden, und deren Wechselwirkung mit den Mikroben in unserem Darm untersuchen. Die Forscher simulieren diese Reaktionen am Computer und erstellen eine riesige interaktive Karte des gesamten Netzwerks. Damit wollen sie ein klares Bild von den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Gesundheit bekommen.

Amerikanischer Preis für ein Alzheimer-Projekt

Prof. Enrico Glaab gewinnt einen öffentlichen wissenschaftlichen Wettbewerb der US-amerikanischen Geoffrey Beene Foundation mit einem völlig neuartigen Forschungsprojekt zur Geschlechterspezifischkeit der Alzheimer-Krankheit. Bemerkenswerterweise sind ältere Frauen bei der Alzheimer-Krankheit viel häufiger betroffen als Männer, wobei etwa zwei Drittel der Patienten weiblich sind. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied kann nicht allein durch die längere durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen erklärt werden. Mit seiner Forschung zu diesem Thema ist der LCSB-Wissenschaftler den Gegnern der Harvard University einen Schritt voraus und erhält ein Stipendium in Höhe von 50.000 USD.

De Labo fir Jonker wird geboren

Das Scienteens Lab wird in Anwesenheit Ihrer Königlichen Hoheiten der Erbgroßherzog Guillaume und die Erbgroßherzogin Stéphanie von Luxemburg offiziell eingeweiht. Dies ist das erste Schülerlabor in Luxemburg, in dem Schüler mit Hilfe des LCSB-Teams experimentieren und so die Welt der wissenschaftlichen Forschung entdecken können. Das Scienteens Lab steht unter der Schirmherrschaft Ihrer Königlichen Hoheit der Erbgroßherzogin Stéphanie von Luxemburg.






2014

Erforschung der genetischen Ursachen der Epilepsie

Die ersten Arbeiten zur Epilepsie, an denen LCSB-Forscher beteiligt sind, wurden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie Nature Genetics und dem American Journal of Human Genetics veröffentlicht. Die Studien werden im Rahmen von EuroEPINOMICS, einem großen internationalen Konsortium, das sich mit den genetischen Ursachen der Epilepsie befasst, durchgeführt und konnten neue Mutationen im Zusammenhang mit dem Dravet-Syndrom und der infantilen epileptischen Enzephalopathie identifizieren. Epilepsie ist ein langjähriges Forschungsinteresse des LCSB. Seit diesem ersten Durchbruch haben LCSB-Wissenschaftler bereits mehr als 20 neue Epilepsie-Gene entdeckt.

Vom Krankenbett an die Laborbank

Prof. Rejko Krüger koordiniert zusammen mit dem Direktor des LCSB das National Centre for Excellence in Research on Parkinson's Disease (NCER-PD). Das LCSB und andere luxemburgische Institutionen arbeiten gemeinsam an der Früherkennung und Klassifizierung der Parkinson-Krankheit. Dieses neue Vorzeigeprojekt stärkt den LCSB-Fokus „Parkinson und translationale Medizin“. Prof. Krüger erhielt kürzlich ein renommiertes PEARL-Stipendium des FNR und trat dem LCSB als Leiter der Forschungsgruppe Clinical & Experimental Neuroscience bei. Er erforscht die Mechanismen der Parkinson-Krankheit und behandelt gleichzeitig Patienten im Centre Hospitalier de Luxembourg. NCER-PD schließt die Lücke zwischen dem Forschungslabor und der Klinik, indem es das Krankenbett mit der Laborbank verbindet.

Forschung besser machen

Start der R3-Initiative. R3 steht für Responsible and Reproducible Research. Ziel ist es, die Aufzeichnung von Forschungsergebnisse zu verbessern, um sicherzustellen, dass Protokolle, Daten und Analysen gut dokumentiert sind. Warum ist das wichtig? Es verbessert die Qualität der Forschung, indem garantiert wird, dass die von unseren Forschern geleistete Arbeit auch Jahre nach der ursprünglichen Studie reproduziert werden kann. Auf diese Weise können ihre Ergebnisse von anderen verwendet und getestet werden. So schreitet die Wissenschaft im Laufe der Zeit voran und kann auf früheren Arbeiten und Entdeckungen aufbauen.

Allererster Schritt Richtung regenerativen Medizin

LCSB-Forscher können Stammzellen in das Gehirn von Mäusen integrieren. Diese Stammzellen, die in einen für die Parkinson-Krankheit wichtigen Bereich des Gehirns implantiert wurden, entwickelten sich dort zu Nervenzellen und vernetzen sich in das umliegende Gewebe. Diese Ergebnisse, die in Stem Cell Reports veröffentlicht wurden, ebnen den immer noch langen Weg zur Zellersatztherapie beim Menschen.






2015

Eröffnung des zweiten Gebäudes

Mit über 200 Mitarbeitern ist das LCSB dem ersten „Haus der Biomedizin“ entwachsen und zieht einen Teil seines Teams in ein brandneues Gebäude auf dem Campus Belval um. Unser zweites Zuhause umfasst über 2.700 Quadratmeter Labor- und Bürofläche: viel Platz für die meisten LCSB-Forschungsgruppen und die Life Science Research Unit der Universität Luxemburg. Das Zentrum verwaltet derzeit zwei Gebäude, eines in Esch-sur-Alzette und eines in Belvaux, denn die Grenzen der zwei Gemeinden verlaufen durch den Campus.

Start für die Erforschung von Mitochondrien und Parkinson

Neu im LCSB-Team: Prof. Anne Grünewald, FNR ATTRACT-Stipendiatin und Leiterin der kürzlich geschaffenen Gruppe für Molecular & Functional Neurobiology. Ihre Forschung wird sich mit der Parkinson-Krankheit befassen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Mitochondrien - den Kraftwerken der Zellen - und ihrem Genom.

Von Kunst und Wissenschaft

Die erste Ausgabe von Art2Cure wird in der Kulturfabrik in Esch-sur-Alzette organisiert. In dieser Kunstausstellung, die Spenden für die biomedizinische Forschung sammelt, werden Werke mehrerer luxemburgischer Künstler ausgestellt und die Verkaufserlöse kommen NCER-PD zu Gute.

Koordination eines europäischen Projekts

Großer Erfolg für das LCSB: Zum ersten Mal koordiniert das Zentrum ein europäisches Forschungsprojekt für Horizont 2020. Es heißt SysMedPD und umfasst fünf Universitäten und drei Unternehmen aus Luxemburg, Deutschland, Irland, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. Das von der Europäischen Kommission mit 5,9 Millionen Euro geförderte Projekt wird neue Techniken entwickeln, um die Rolle der Mitochondrien bei der Parkinson-Krankheit zu analysieren und Wirkstoffe gegen diese Störung zu identifizieren. Diese Errungenschaft zeigt, dass das LCSB eine internationale Führungsrolle und Anerkennung der wissenschaftlichen Gemeinschaft erlangt hat.






2016

Offizielle Anerkennung

Seine Königliche Hoheit der Großherzog Henri von Luxemburg überreicht LCSB-Direktor Rudi Balling den Ordre de Mérite du Grand-Duché de Luxembourg für seine Verdienste um die wissenschaftliche Forschung in Luxemburg.

Ausbildung der nächsten Generation

Das LCSB koordiniert seine erste Doktorandenausbildungseinheit (DTU): CriTiCs. Die vom FNR finanzierten DTUs fördern die interdisziplinäre Ausbildung und die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen. Im Rahmen dieser Programme erhalten Doktoranden eine qualitativ hochwertige Ausbildung, die über die traditionelle Doktorandenbetreuung hinausgeht. Mit CriTiCs konzentrieren sich das LCSB und seine Partner darauf, kritische Übergänge zu verstehen und Frühwarnsignale zu identifizieren.

Mikrobiom und Diabetes unter der Lupe

Eine Zusammenarbeit von Forschern des LCSB, der Integrated Biobank of Luxembourg, des Centre Hospitalier de Luxembourg und des Centre Hospitalier Emile Mayrisch beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Darmbakterien und Diabetes. Ihre Studie zeigt, dass die Zusammensetzung der Darmmikrobiota bei Menschen mit und ohne Diabetes ähnlich ist, die Bakterien jedoch deutliche funktionelle Unterschiede aufweisen. Bei Diabetespatienten produzieren sie unterschiedliche Mengen an Proteinen oder Vitaminen. Somit können selbst einige einmal nützliche Bakterien ein Gesundheitsrisiko darstellen und den Krankheitsverlauf verschlimmern. Diese Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Microbiology veröffentlicht.

Vier Räder für Parkinson

Dank einer großzügigen Spende der Fondation André und Henriette Losch kann die Luxemburger Parkinson Studie jetzt mit einem Transporter mit integriertem Labor Parkinson-Patienten im ganzen Land erreichen. Somit wird auch nun Patienten mit eingeschränkter Mobilität die Studienteilnahme ermöglicht. Das „Flying Team“ des NCER-PD kann zu den Teilnehmern fahren und Proben direkt im Van sammeln und aufbewahren: ein wichtiger Schritt für die Rekrutierung der Studienteilnehmer!






2017

Die ersten Schritte der Neuropathologie

Dank des PEARL-Förderprogramms des FNR erhält Luxemburg mit Prof. Michel Mittelbronn nun auch die Expertise in Neuropathologie. Er ist sowohl am Laboratoire National de Santé als auch am Luxembourg Institute of Health und am LCSB tätig. Prof. Mittelbronn leitet Forscherteams an allen drei Instituten und wird zudem eine erste Gehirnbank in Luxemburg errichten. Seine Forschungsschwerpunkte sind neurodegenerative Erkrankungen und Neuroonkologie.

Ein Knotenpunkt in einem europäischen Forschungsnetzwerk

Luxemburg beteiligt sich an ELIXIR, der europäischen Forschungsinfrastruktur, die die Wissenschaft beim Zugriff, der Analyse und der Nutzung wissenschaftlicher Daten unterstützt. Ein wichtiges Netzwerk, in dem Forscher in ganz Europa große Datenmengen generieren. Das LCSB mit seinem Bioinformatics Core repräsentiert Luxemburg in diesem Netzwerk. Unser Fokus liegt auf der translationalen Medizin: Wir bieten einen Datenspeicher für biomedizinische und klinische Daten. Für die medizinische Forschung sind sie von unschätzbarem wissenschaftlichem Wert. ELIXIR-LU hat sich zum Ziel gesetzt, diese Daten für die Erforschung von Krankheiten nachhaltig zugänglich zu machen und einen verantwortungsvollen Umgang mit vorhandenen Daten zu ermöglichen. ELIXIR-LU „haucht den Daten Leben ein“ und hilft den Forschern, das Beste aus ihnen zu machen. Es ist Ziel von ELIXIR-LU, Luxemburg zum zentralen Speicher für biomedizinische Daten zu machen.

(Kissen-) Schlacht gegen die Parkinson-Krankheit

Hunderte von Besuchern nehmen an der ersten großen öffentlichen Kissenschlacht teil, die vom LCSB und seinen Partnern organisiert wird, um Bewusstsein für die Parkinson-Krankheit und die im Land durchgeführten Forschungsarbeiten zu schaffen. Vor dem großherzoglichen Palast fliegen Kissen durch die Luft, um den täglichen Kampf gegen die Krankheit zu gedenken!

Publikation Nr. 500!

Der 500. Artikel zu einer Studie des LCSB und seinen internationalen Partnern wird veröffentlicht. Wie alle Wissenschaftler teilen LCSB-Forscher die Ergebnisse ihrer Arbeit in Artikeln, die in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht werden. In dieser Publikation beschreibt einer unserer Informatiker ein neu entwickeltes Tool, welches anderen Forschern dabei helfen kann, effizient in wissenschaftlichen Datenbanken zu blättern. Diese leistungsstarke Suchmaschine sucht tief in den Zeitschriften, identifiziert Stichwörter und erleichtert das Auffinden von Texten, die für die eigene Forschung wichtig sind.

Neue Standards auf europäischer Bühne

Prof. Ines Thiele erhält vom European Research Council (ERC), einer der renommiertesten Forschungsförderungen in Europa, einen „ERC Starting Grant“. Der Leiterin der Molecular Systems Physiology Gruppe am LCSB werden somit 1,6 Millionen Euro für die Entwicklung von Computermodellen zur Verfügung gestellt, die bei der personalisierten Behandlungsstrategien für verschiedene Krankheiten helfen soll.

Forschung, Prävention und Pflege

Das LCSB leitet zwei neue Programme, um die Verbindung zwischen Forschung und Patientenversorgung zu stärken. ParkinsonNet Luxembourg ist ein integriertes Netzwerk von Gesundheitsdienstleister, die für die Behandlung von Parkinson-Patienten ausgebildet wurden. Dieses Netzwerk erleichtert den Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen und stellt die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt. Das Programm Demenz Prävention (pdp) ist eine weitere vom Gesundheitsministerium unterstützte Initiative. Es soll Menschen helfen, Risikofaktoren für die Entwicklung von Demenz zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.






2018

Brandneue Gruppe für Umweltstudien

Das LCSB begrüßt seine fünfte FNR ATTRACT-Stipendiatin, Prof. Emma Schymanski. Sie leitet die Gruppe Environmental Cheminformatics und arbeitet an der Entwicklung neuer analytischer und rechnerischer Methoden zur Identifizierung unbekannter Chemikalien in der Umwelt und sie untersucht deren Einfluss auf unsere Gesundheit. Sie war auch in der Liste der „Top 40 unter 40“ der analytischen Chemiker vertreten, die von einem Wissenschaftsmagazin namens The Analytical Scientist zusammengestellt wurde.

Ein Sprungbrett für Studierende und Nachwuchsforscher

Die 50. Doktorandin, verteidigt ihre Dissertation am LCSB. Unser Forschungszentrum legt großen Wert auf die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zieht Talente aus aller Welt an. Während die fünfzigste „Doktorin der Naturwissenschaften“ ihre Karriere fortsetzt, begrüßt das LCSB etwa 20 neue Doktoranden. Sie werden mehrere Forschungsprojekte erarbeiten und ihren Beruf unter der Leitung von erfahrenen Wissenschaftlern erlernen.

Auszeichnung für das Projekt zur Tiefenhirnstimulation

Dr. Andreas Husch, Forscher am LCSB und am Centre Hospitalier de Luxembourg, erhält eine internationale Auszeichnung für seine Doktorarbeit über Computersimulationen für Tiefenhirnstimulation (THS). THS ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem kleine Elektroden im Gehirn angebracht werden, um die Symptome bei Parkinson-Patienten zu lindern. Das Positionieren dieser Elektroden ist jedoch schwierig. In Zusammenarbeit mit dem Neurochirurgen Dr. Frank Hertel entwickelte der junge Informatiker eine Computerprogramm, mit dessen Hilfe die beste Platzierung für den „Hirnschrittmacher“ gefunden werden kann.

"Mini-Gehirne" im Labor

Der Gruppe Developmental & Cellular Biology ist es gelungen, 3D-Zellkulturen zu entwickeln, die bestimmte Eigenschaften des menschlichen Gehirns reproduzieren. Man spricht hierbei auch von „Organoiden“. Die LCSB-Forscher sind nun in der Lage, diese Organoide aus Hautzellen herzustellen, die von Parkinson-Patienten gespendet wurden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Erforschung einer personalisierten Behandlung der Parkinson-Krankheit. Diese Ergebnisse wurden in bekannten wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie Advanced Science und npj Parkinson’s Disease veröffentlicht. Das Projekt wurde ebenfalls mit dem Lush Young Researcher Prize ausgezeichnet.

Höchster nationaler Wissenschaftspreis

Das Institut Grand-Ducal vergibt den Grand Prix 2018 in Biowissenschaften an Prof. Paul Wilmes für seine Forschungsarbeiten zum Mikrobiom. Die Entscheidung der Jury unterstreicht die Qualität seiner wissenschaftlichen Artikel, seine internationalen Aktivitäten sowie seine Beteiligung an der Entwicklung mehrerer Patente. Es ist somit auch eine nationale Anerkennung für die Mikrobiomforschung im Land.






2019

Hand in Hand mit den besten Forschern aus Japan

Vertreter der Universität Luxemburg, des Luxembourg Institute for Health und des renommierten japanischen Forschungsinstituts RIKEN unterzeichnen neue Verträge, um ihre langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit weiter zu intensivieren. Dies ist der wichtigste Schritt zur Schaffung gemeinsamer RIKEN Outpost Labs in Luxemburg. Das LCSB wird eines dieser Labors ausrichten, in denen hochrangige Wissenschaftler aus Japan Forschungsprojekte zur Rolle der Darm-Hirn-Achse bei neurodegenerativen Erkrankungen durchführen werden.

Untersuchung seltener Kinderkrankheiten

Die LCSB-Forschergruppe von Dr. Carole Linster ist Teil eines Teams von Biologen und Klinikern aus aller Welt, die sich mit einer schweren, bisher unbekannten Kinderkrankheit befassen: dem NAXD-Mangel. Dank ihrer Zusammenarbeit identifizieren sie die genetische Ursache für diesen Mangel, der zu verheerenden Auswirkungen auf Gehirn und Herz führt. Ihre Ergebnisse werden in der renommierten Fachzeitschrift Brain veröffentlicht und bilden eine solide Grundlage für die Untersuchung therapeutischer Strategien.

Erfolg für die Luxemburger Parkinson Studie

Ein Forscherteam des LCSB und der Universität des Saarlandes erhält einen interregionalen Preis für ein Projekt zur Verbesserung der Früherkennung der Parkinson-Krankheit. Die Wissenschaftler haben eine Reihe vielversprechender Moleküle im Blut identifiziert, die als Biomarker für zukünftige klinische Diagnosen verwendet werden könnten. Diese Auszeichnung unterstreicht den Erfolg des NCER-PD, das dank der kontinuierlichen Unterstützung des FNR nun in die zweite Phase eintritt.

Das Schicksal unserer Zellen verstehen

Die von Prof. Antonio Del Sol geleitete Gruppe Computational Biology veröffentlicht mehrere Artikel in einschlägigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie Cell und Nature. Das Team aus Informatikern möchte verstehen, wie Zellen ihre Identität erhalten und wie verschiedene Zelltypen ineinander umgewandelt werden können. Die internationalen Kooperationen auf diesem Gebiet entwickeln sich rasant und die LCSB-Wissenschaftler arbeiten mit Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt zusammen, darunter die Gladstone Institutes in den USA, das Centro di Medicina Rigenerativa "Stefano Ferrari" in Italien und das Forschungszentrum CIC bioGUNE in Spanien.

Das LCSB wird 10 - Mit Blick nach vorne!

Nach einem Jahrzehnt Forschung in der Systembiomedizin, ist es nicht nur an der Zeit zu feiern, sondern auch für die kommenden Jahre zu planen. Unsere Mission hat sich nicht geändert – wir wollen die Mechanismen der Krankheitsentstehung verstehen und dieses Wissen für die Entwicklung neuer Vorbeugungen, Diagnosen und Behandlungsverfahren nutzen. Es sind allerdings auch neue Ideen ins Spiel gekommen. Neben der Erforschung spezifischer Krankheiten wird das LCSB seine bestehenden Aktivitäten zur Untersuchung von Komorbiditäten verstärken, um so die Zusammenhänge zwischen verschiedenen, häufig gleichzeitig auftretenden Erkrankungen wie Diabetes und Neurodegeneration besser zu verstehen.